Heilpraktiker für Psychotherapie: Wie hoch ist das Gehalt?
Bei der Wahl eines geeigneten Berufs ist es wichtig, sich beruflich zu verwirklichen und Freude an der täglichen Arbeit zu haben. Doch genauso wichtig ist es, mit dem Job genügend Geld zu verdienen, um alle wichtigen Ausgaben damit bezahlen zu können. Dieser Anspruch bereitet Therapeuten häufig Sorgen. Denn wer eine eigene Praxis eröffnen möchte, erhält häufig kein festes Geld. Deshalb ist es wichtig, sich auf ehrliche und zahlungsfreudige Kunden verlassen zu können.
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Ausbildungen an privaten Bildungsinstituten
Eine Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie wird bislang nur von privaten Berufsfachschulen angeboten. Deshalb ist die Ausbildung nahezu immer kostenpflichtig. Die Höhe der Gebühren orientiert sich dabei an der Dauer der Ausbildung. Doch mit einer Gebühr von mehreren hundert oder gar tausend Euro müssen Absolventen rechnen. Wer dieses Geld allerdings nicht auf einen Schlag aufbringen kann, kann sich häufig für eine monatliche Ratenzahlung entscheiden.
Den Schritt in die Selbständigkeit wagen
Nach ihrer Ausbildung entscheiden sich die meisten Heilpraktiker für Psychotherapie dafür, sich mit einer eigenen Praxis selbständig zu machen. Deshalb erhalten kleine Heilpraktiker häufig kein festes monatliches Gehalt, sondern stellen die eigenen Serviceleistungen gegenüber Patienten in Rechnung. In den meisten Fällen müssen die Patienten selbst für die Begleichung der Kosten aufkommen, da die Versicherungsunternehmen das Honorar nicht übernehmen. Die Versicherungsgesellschaften tragen die Kosten erfahrungsgemäß nur dann, wenn Versicherte die private Zusatzversicherung für “psychotherapeutische Leistungen nach dem Heilpraktikergesetz” abgeschlossen haben.
Richtlinien durch verschiedene Gebührenordnungen
Agieren kleine Heilpraktiker allerdings unabhängig von Versicherungsunternehmen, können die Therapeuten die Höhe des Stundenlohns selbst festlegen. Ein wichtiger Anhaltspunkt ist allerdings dennoch die GOP, die Gebührenordnung für Psychotherapeuten und die GOÄ, die Gebührenordnung für Ärzte. Durchschnittlich berechnen Heilpraktiker für Psychotherapie deshalb Gebühren von 40 bis 120 Euro pro Stunde. Wer daher zum Beispiel pro Woche 20 Therapiestunden zu jeweils 60 Euro gibt, erhält ein Bruttogehalt von 4.800 Euro. Setzen kleine Heilpraktiker sogar einen Stundensatz von 100 Euro an und führen pro Tag vier Sitzungen durch, schlägt dieser Service mit monatlichen Einnahmen von 8.000 Euro zu Buche. Verfügen Heilpraktiker für Psychotherapie über mehrjährige Berufserfahrung, ist es aber auch möglich, Stundensätze von 120 Euro einzukalkulieren und täglich noch mehr Patienten zu behandeln. Beträge wie diese sind hoch genug, um auch alle wichtigen Ausgaben zu tilgen, mit denen Betreiber der Praxen rechnen müssen. Schließlich müssen die Therapeuten bedenken, von diesen Gebühren auch alle Kosten für Versicherungen, Steuern sowie eigene Praxisräume bezahlen zu müssen.
Diese Faktoren beeinflussen die Höhe des Gehalts
Außerdem wirkt sich der Standort auf die Höhe des monatlichen Gehalts aus. Mittleres Preisniveau herrscht beispielsweise bei den kleinen Heilpraktikern vor, die in Berlin, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland oder Schleswig-Holstein ansässig sind. In diesen Bundesländern verdienen Heilpraktiker für Psychotherapie bei 20 Therapiestunden je Woche durchschnittlich mindestens 4.200 Euro. Am höchsten ist das Preisniveau für die Therapeuten in Hessen und Hamburg. In diesen Bundesländern können Heilpraktiker für Psychotherapie mit monatlich noch höheren Einnahmen rechnen. Ein weiterer ausschlaggebender Faktor ist das Geschlecht. Vergleiche zeigen außerdem auf, dass Männer rund 21 Prozent mehr Geld verdienen als ihre Kolleginnen. Dennoch ist das Einkommen für Heilpraktiker für Psychotherapie generell relativ hoch.
Welche Rolle spielt die Berufserfahrung?
Zudem wirkt sich die Berufserfahrung erheblich auf das Gehaltsniveau aus. Deshalb sollten Heilpraktiker für Psychotherapie erst nach etwa fünfjähriger Erfahrung einen Anstieg des Gehalts einplanen. Wer auf einen Erfahrungsschatz von rund 20 Berufsjahren zurückblicken kann, verdient durchschnittlich 25 bis 30 Prozent mehr als ein Berufseinsteiger. Gute Aussichten auf lukrative Honorare haben außerdem die kleinen Heilpraktiker, die mit Patienten kooperieren, bei denen Behandlungskosten von Berufsgenossenschaften übernommen werden. Diese Vereinigungen sind ebenfalls gern bereit, hohe Honorare zu bezahlen. Mit diesen Gehaltsaussichten können sich Heilpraktiker für Psychotherapie durchaus in finanzieller Sicherheit wiegen.