Wie werde ich Entspannungspädagoge: Voraussetzungen, Kosten & Abschluss
Insbesondere Menschen aus Industrienationen leben in einer Zeit, die von Hektik und Stress dominiert wird. Betroffene sind partiell oder dauerhaft überfordert. Die Folge: Menschen sind durch die stetige Überlastung nicht nur gereizt, sondern leiden ebenfalls an Beschwerden wie Nervosität, Verspannungen, Ängsten oder Traurigkeit. Das Zusammenspiel an An- bzw. Entspannung, aufregenden und erholsamen Momenten sowie Aktivität und Ruhe ist aus dem Gleichgewicht geraten. Dieser Zustand wirkt sich wiederum negativ auf das individuelle und berufliche Leistungsvermögen Betroffener aus. An diesem Punkt setzt ein Entspannungspädagoge an.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Das Berufsbild des Entspannungspädagogen
Ein Entspannungspädagoge ist mit einem umfassenden Spektrum an Methoden und Maßnahmen vertraut, die der Entspannung und Stressbewältigung betroffener Patienten dienen. Schülern werden präventive Maßnahmen vermittelt, um auch in Momenten voller Anspannung innere Ruhe zu finden. Zugleich werden Betroffenen bewährte Methoden zur Selbsthilfe präsentiert. Professionelle Entspannungspädagogen vermitteln Wege und Möglichkeiten, um eine natürliche Balance des Menschen wieder herzustellen. An diesen Behandlungsansatz knüpfen Bemühungen an, um schädlichen Stress zukünftig zu vermeiden. Die Vielfalt möglicher Einsatzgebiete ist breit gefächert. Generell sind Entspannungspädagogen – auch als Entspannungstrainer bezeichnet – in Einrichtungen mit psychologischer, pädagogischer oder medizinischer Ausrichtung gefragt. Deshalb kommen beispielsweise nachfolgende Institutionen und Einsatzbereiche in Betracht:
- Ergotherapeutische bzw. Heilpädagogische Praxen
- Kinderarztpraxen
- Kindergärten
- Schulen
- Selbsthilfegruppen
- Kurkliniken
- Kinderheime
- Firmenniederlassungen (in Form von Mitarbeitertrainings)
- Volkshochschulen oder andere Veranstaltungsräume (zur Durchführung von Seminaren)
Zusatzqualifikation oder Hauptberuf?
Der bisherige berufliche Werdegang und persönliche Interessen entscheiden darüber, ob der Job des Entspannungspädagogen als Zusatzqualifikation oder Hauptberuf ausgeübt wird. In Reha-Einrichtungen oder Kliniken tätige Ärzte, Psychologen, Krankenschwester, Krankenpfleger oder Sozialarbeiter nutzen vermehrt die Möglichkeit, sich über Entspannungsverfahren und Stressbewältigung weiterzubilden. In diesen Institutionen werden die Entspannungsmethoden zumeist als Ergänzung zur medizinischen Behandlung angewendet. Diesbezüglich verweisen Entspannungspädagogen auf den positiven Behandlungsverlauf.
Berufsgruppen wie Masseure, Physiotherapeuten oder Berufsvertreter der Beauty-Branche entscheiden sich für eine Weiterbildung zum Entspannungstrainer, um sich positiv von der Konkurrenz abzuheben. Sozial- bzw. Sonderpädagogen und Lehrer erwerben die Zusatzqualifikation, um in nachfolgenden Einrichtungen Entspannungs- sowie Stressbewältigungsangebote zu offerieren:
- Einrichtungen für die Jugendhilfe
- Schulen
- Seniorenbetreuungsheime
- kommunale bzw. kirchliche Projekte
- Seelsorge-Institutionen
Hauptberuflich als Entspannungspädagogen tätige Berufsvertreter arbeiten überwiegend selbständig. Diese hauptberufliche Tätigkeit deckt ein weites Feld ab, in dem Entspannungstrainer persönliche Interessen und Stärken ausleben können. Hierbei kommen Methoden wie Mentaltraining, Hypnose oder klientenzentrierte Gesprächstherapie zum Einsatz. Mögliche Betätigungsfelder beschränken sich auf Jobs als Coach, Referent oder einer Kooperation mit Heilpraktikern, Psychologen oder Pädagogen.
Wichtige Informationen zur Ausbildung
Zahlreiche Anbieter bieten Interessenten die Möglichkeit, eine Aus- bzw. Weiterbildung als Entspannungspädagoge wahrzunehmen. Deshalb gibt es keine allgemeingültige Regel über Zulassungsvoraussetzungen, Lehrinhalte, die Dauer sowie Kosten der Ausbildung. Da die Unterschiede zwischen einzelnen Lehrgängen jedoch marginal sind, sollten sich angehende Entspannungspädagogen auf nachfolgende Details zu der Aus- oder Fortbildung einstellen.
Durchschnittlich dauert eine Aus- bzw. Weiterbildung zum Entspannungspädagogen rund zwölf Monate an. Auch wenn das Angebot häufig von Medizinern, Coaches oder auch Abteilungsleitern genutzt wird, sind eine abgeschlossene Berufsausbildung oder Berufserfahrung als Teilnahmevoraussetzung an den Lehrgängen nicht zwingend erforderlich. Die Zugangsbedingungen legt jeder Anbieter individuell fest. Zumeist ist es jedoch notwendig, einen Schulabschluss vorzulegen.
Lehrinhalte in der Übersicht
Angehende Entspannungspädagogen erlernen während der Ausbildung den Umgang mit Stress und Problemen. Informationen über die Grundlagen der Psychologie werden ebenso vermittelt wie über Ursachen der Stressbildung. Zukünftige Entspannungstrainer erfahren, welche Methoden des Druck- und Stressabbaus sich bewährt haben. Möglicherweise setzt sich die Ausbildung aus theoretischen Teilen sowie weiteren freiwilligen Seminaren zusammen, die der Spezialisierung auf bestimmte Bereiche dienen. Folgende Themenfelder werden im Einzelnen abgedeckt:
- Grundlagen der Pädagogik
- Autogenes Training: Unter- und Mittelstufe
- Grundlagen vom Hormon-, Muskel- und Nervensystem
- Grundlagen Progressiver Muskelrelaxation
- vegetative Abläufe während der Entspannung
- Gesetzes- und Berufskunde
- Erstellung eigenständiger Seminarkonzepte
- Gesundheitsförderung
- Prävention
- Kommunikation
- individuelle Stressfaktoren
- geläufige psychiatrische Erkrankungen
Wer ist für den Beruf des Entspannungspädagogen geeignet?
Da es keine Zugangsvoraussetzungen für die Aus- bzw. Weiterbildung gibt, kann sich theoretisch jeder Interessent auf das Fachgebiet spezialisieren. Dennoch ist es wichtig, grundsätzlich Freude im Umgang mit Menschen zu haben und Sozialkompetenz aufzuweisen. Wer empathisch und einfühlsam mit Menschen umgehen kann, erfüllt wichtige Voraussetzungen, um als Entspannungspädagoge beruflich erfolgreich zu sein. Zudem ist es von Vorteil, mit unterschiedlichen Personengruppen umgehen zu können – von Jung bis Alt, vom Chef bis zum Angestellten.
Kosten der Ausbildung
Die Höhe der Kosten wird von verschiedenen Anbietern ebenfalls individuell festgelegt. Eventuell besteht die Möglichkeit, mit der jeweiligen Einrichtung individuelle Absprachen über die Zahlung und Höhe der Kosten zu treffen.